Hartmut Tammen-Henke ist neuer Kreisvorsitzender der Wilhelmshavener SPD
Auf dem ordentlichen Kreisverbandsparteitag der Wilhelmshavener SPD am 30. Mai 2015 wurde Hartmut Tammen-Henke zum neuen Kreisvorsitzenden gewählt. Der SPD – Ortsverein Wilhelmshaven West gratuliert dem neuen Vorsitzenden und druckt nachfolgend die Vorstellungsrede Tammen-Henkes ab:
Hartmut Tammen-Henke
„Liebe Genossinnen, liebe Genossen,
mein Name ist Hartmut Tammen-Henke. Ich bin im Februar diesen Jahres 60 Jahre alt geworden, verheiratet, 3 Kinder und mittlerweile auch 3 Enkelkinder.
Mitglied der SPD bin ich seit 43 Jahren. Ich bin geboren in Oldorf im Wangerland, aber bereits mit 1 1/2 Jahren nach Rüstersiel hier in WHV gezogen. Nach dem Besuch der Grundschule und der zweijährigen Handelsschule habe ich bei Krupp- Kranbau (heute Manitowoc) Industriekaufmann gelernt und dann über den zweiten Bildungsweg mit Unterstützung der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung in Hamburg und Oldenburg Sozialwissenschaften und Erwachsenenbildung studiert und entsprechende Abschlüsse erreicht.
Während der Ausbildung und auch während des Studiums habe ich viel in der ehrenamtlichen Gewerkschaftsarbeit getan und bin dann 1987 hier in Wilhelmshaven bei der IG Metall als hauptamtlicher Sekretär angefangen. 1988 haben mich die Kolleginnen und Kollegen zu ihrem 1. Bevollmächtigten gewählt. Bis zum Ende meiner Amtszeit 2011 bin ich in Abständen von 3 Jahren jeweils wiedergewählt worden und war zuständig für insgesamt ca. 18.000 Mitglieder in Wilhelmshaven und Oldenburg. In die Arbeit dieser Jahre fielen z.B. der Arbeitskampf der Olympianer hier in Wilhelmshaven und viele andere Auseinandersetzungen um den Erhalt von Arbeitsplätzen aber auch viele Tarifkämpfe. Hier habe ich das Prinzip der Mitgliederbeteiligung als wesentlicher Voraussetzung für Erfolge mitgestalten können. Ohne die Einbeziehung der Mitglieder, aber auch unserer Funktionäre und unserer Gremien wären viele Erfolge nicht möglich gewesen. Das war immer ein Gleichklang mit vielen notwendigen, auch schweren Diskussionen, aber dem gemeinsamen Ziel verbunden.
Und ich sage euch: Nicht nur in der SPD, auch in den Gewerkschaften gibt es solche und solche Menschen. Menschen, mit denen man leichter klarkommt, die leicht zu begeistern und zu motivieren sind, aber eben auch Menschen, die leichter zweifeln, schnell demotiviert sind und manchmal auch einiges durcheinander bringen. Aber mit allen müssen wir zusammenarbeiten!! Das geht – davon bin ich überzeugt – nur, wenn wir uns immer wieder über die Gemeinsamkeiten in unserer Sache verständigen und geeignete Wege suchen, und nicht, wenn wir uns gegenseitig vorwerfen, wer wann was falsch gemacht hat. Notwendig dazu ist vor allem auch eine Führung, die dieses Prinzip vorlebt, Orientierung gibt und realistische Vorschläge für politische Strategien macht. Orientierung ist deshalb so wichtig, damit das Prinzip der Mitgliederbeteiligung nicht zum Laisser-faire verkommt: so nach dem Motto: Jeder sagt mal, was er denkt und dann wollen wir mal sehen, was dabei herauskommt! Jeder muss wissen, dass er sich einbringen kann und entsprechend gefordert werden, und die Angebote dafür müssen vorhanden sein, aber am Ende muss auch die Bereitschaft stehen, das gemeinsam Beschlossene zu vertreten. Die Verantwortung im übrigen, liebe Genossinnen, liebe Genossen, ob das dann auch zum Erfolg führt, tragen wir alle gemeinsam.
Der Kreisvorstand hat die Verantwortung, die notwendigen Initiativen im Sinne unserer sozialdemokratischen Grundsätze zu ergreifen, Ideen und Vorschläge zu erarbeiten und in die Parteigremien zu tragen. Die Ortsvereine und Arbeitsgemeinschaften haben die Verantwortung, Anregungen aus ihren jeweiligen Bereichen in die Partei zu tragen. Die Ratsfraktion hat die Verantwortung, die von der Partei beschlossenen Positionen im Rahmen ihrer kommunalen Möglichkeiten umzusetzen. Diese Gremien bestehen im übrigen alle aus Mitgliedern der SPD, sind also in meinem Verständnis Teil der Basis.
Warum ich das hier so darstelle, liebe Genossinnen, liebe Genossen, hat einen Grund: Ich bitte euch um das Vertrauen, mir die Gelegenheit zu geben, auch meine Verantwortung einzubringen: deshalb kandidiere ich hier für das Amt des Kreisvorsitzenden. Und ich lege Wert auf die Feststellung, das ich dies tue, um meiner Partei zu helfen und nicht irgendwelchen Personen. Ich bin dabei zutiefst überzeugt, das wir die Herausforderungen, vor denen wir stehen, in gemeinsamer Verantwortung meistern werden. Aber nur, wenn wir es schaffen, auch nach außen, gegenüber der Öffentlichkeit, unsere gemeinsame Verantwortung darzustellen. Und das ist für mich das Entscheidende: Ich lege viel Wert darauf, alle mitzunehmen: Aber, wohin? Und die Antwort kann ja wohl nur lauten: Zu unserem Wahlsieg! Und wenn wir Wahlen gewinnen wollen, dann müssen wir an die Wähler ran!
Wir müssen mit der Bevölkerung reden, und nicht über sie unter uns! Dass die SPD WHV einiges erreicht hat in den letzten Jahrzehnten, ist offensichtlich, aber eben nur offensichtlich in unserer eigenen Wahrnehmung. Wir haben es nicht immer geschafft, unsere Erfolge in dieser so gebeutelten Stadt herauszustellen. Wer hat denn, angesichts der desolaten Haushaltslage, dafür gesorgt, dass der Grundsatz der Tariftreue Beschlusslage des Rates wird. Das waren wir!!! Wobei jeder weiß, welche Probleme und Schwierigkeiten in der Umsetzung bestehen. Wer hat denn dafür gesorgt, das die gesundheitliche Grundversorgung in einem kommunalen Krankenhaus weiter gewährleistet wird. Das waren wir: wobei auch da jeder weiß, wie schwierig die Sicherung dieser Grundversorgung ist. Aber: Wir müssen uns da überhaupt nicht verstecken.
Es geht aber weiter, liebe Genossinnen, liebe Genossen! Ich bin wahrlich kein Freund von Schönrederei, aber angesichts der Umstände bin ich der Meinung, dass wir durchaus stolz sein können auf das, was unsere Mandatsträger in den Gremien erreicht haben. Aber eben im Rahmen der Möglichkeiten, die wir haben in Wilhelmshaven, und die sind begrenzt.
Und jetzt gilt es zu überlegen, ob es weitere Möglichkeiten gibt. Und da, liebe Genossinnen, liebe Genossen, bin ich überhaupt nicht pessimistisch: Die Chancen, die Wilhelmshaven hat, sind evident:
-eine Hafenentwicklung mit zunehmendem Potenzial
-sich daraus ergebende Chancen für nachhaltige Entwicklung (insbes. Infrastruktur)
-gesunde Mittelstandsstruktur
-große Potenziale im Tourismus
-große Potenziale im kulturellen Bereich.
Was wir aber dafür brauchen, liebe Genossinnen und Genossen, ist:
-ein Konzept für ein kommunales Beschäftigungs-und Qualifizierungsprogramm
-ein Konzept zum Leerstandsmanagement ein Konzept zur Entwicklung der Innenstadt
-eine Vernetzung mit anderen Kommunen zur Beeinflussung der Bundespolitik und eine bessere Vernetzung mit den anliegenden Gemeinden
-eine bessere Vernetzung mit den Kulturschaffenden und
– konstruktive Verbindungen zu der kommunalen und regionalen Wirtschaft.
Diese Konzepte können wir nur erstellen, wenn wir aus dem eigenen Saft herauskommen. Entschuldigung, aber wir müssen uns mehr öffnen. Wir brauchen Experten, die uns helfen. Und es gibt so viele, die das wollen. Lasst uns diese Chancen nutzen!
Liebe Genossinnen, liebe Genossen,
Chancen nutzen, das ist meine Devise, und wir haben genug Chancen!
Lasst sie uns gemeinsam nutzen!
Vielen Dank!“.
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