Revolutionsdenkmal in Wilhelmshaven: Entstehungsgeschichte

Am 10. November 2018 weihte die Stadt Wilhelmshaven in Anwesenheit des Oberbürgermeisters Andreas Wagner und vieler interessierter Bürgerinnen und Bürger das Revolutionsdenkmal gegenüber der ehemalige Gaststätte ‚Elisenlust‘ an der Gökerstraße feierlich anlässlich einer am 10. November 1918 stattgefundenen Kundgebung des Arbeiter- und Soldatenrates ein.

Was geschah vor gut 100 Jahren?

Am 10. November 1918 versammelten sich zehntausende Arbeiter, Soldaten und Bürger zu einer Kundgebung des Arbeiter- und Soldatenrates der Nordseestation. Dabei rief der Vorsitzende Bernhard Kuhnt die „Sozialistische Republik Oldenburg-Ostfriesland“ aus. Dieser Tag, der auch als Friedenssonntag gefeiert wurde, markierte den Übergang von der Militärrevolte zur politischen Umwälzung: der Monarchie folgte die parlamentarische Demokratie.

Wie kam es zu der Idee der Aufstellung eines Revolutionsdenkmals?

Der Historische Arbeitskreis des DGB Wilhelmshaven unter der Leitung von Dr. Hartmut Büsing bat im Jahre 2014 den damaligen Vorsitzenden des SPD – Kreisverbandes Wilhelmshaven, Volker Block, und den damaligen Vorsitzenden der SPD – Fraktion im Rat der Stadt Wilhelmshaven, Karlheinz Föhlinger, anlässlich der Kundgebung des Arbeiter- und Soldatenrates 100 Jahre zuvor ein Revolutionsdenkmal gegenüber dem Gelände der ehemaligen ‚Elisenlust‘ zu errichten:

Anschreiben Historischer Arbeitskreis (durch Anklicken Vergrößerung)

Diese Bitte nahm Karlheinz Föhlinger gern auf. Insbesondere auch deshalb, weil das Revolutionsdenkmal einen Kontrapunkt zum auf dem Bismarckplatz aufgestellten Bismarckdenkmal darstellt! Die SPD – Ratsfraktion initiierte am 18. Januar 2016 einen gemeinsamen Antrag mit der CDU – Fraktion zur Aufstellung eines Revolutionsdenkmals mit folgendem Antragstext:

„Gemeinsamer Antrag der Fraktionen von SPD und CDU im Rat der Stadt Wilhelmshaven für die Ratssitzung im Februar 2016 und über die zugehörigen Gremien/Fachausschüsse

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

die Fraktionen von SPD und CDU im Rat der Stadt Wilhelmshaven beantragen, über die Gremien und Fachausschüsse zur Ratssitzung im Februar 2016 folgenden Punkt in die Tagesordnung aufzunehmen:

Ausschreibung und Verkauf der Fläche ‚Botanischer Garten alt‘ zu Bauland.

Beschlussvorschlag:

Die Verwaltung wird beauftragt bei der öffentlichen Ausschreibung und dem Verkauf der Fläche ‚Botanischer Garten alt‘ eine Fläche von ca. 30 bis 40 qm an der nördlichen Ecke des Grundstückes, gegenüber der Gaststätte Casablanca /früher Elisenlust), durch Baulast für ein Denkmal ‚Matrosenaufstand‘ zu sichern“

Gemeinsamer Antrag SPD- und CDU-Fraktion (durch Anklicken Vergrößerung)

Ohne Gelder von August Desenz, der auch das Bismarck – Denkmal auf dem Bismarckplatz mit finanzierte, wäre das neue Denkmal nicht zu finanzieren gewesen und es wäre nicht zur Aufstellung des Denkmals an der Gökerstraße gegenüber der ehemalige ‚Elisenlust‘ gekommen. Aber auch ohne den Einsatz des ehemaligen SPD – Fraktionsvorsitzenden Karlheinz Föhlinger stünde das Revolutionsdenkmal nicht an seinem heutigen Platze und könnte nicht an die Ereignisse im November 1918 erinnern!

Teilansicht des Revolutionsdenkmales an der Gökerstraße:
8 Matrosen, stellvertretend für alle Demonstranten, die bereit waren ihr Leben zu riskieren

 

 

 

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