Faire und gute Arbeit – Ansmann: „Wir müssen gemeinsam zusammenstehen und etwas machen“
Der Wilhelmshavener Landtagskandidat der SPD, Holger Ansmann, veranstaltete im Rahmen seiner Reihe „Holger Ansmann im Dialog“ im Kreuzelwerk eine Diskussionsveranstaltung zu dem Thema „Faire Arbeit – Gute Arbeit“. Auf der sehr gut besuchten und von der NDR – Moderatorin Carola Schede moderierten Veranstaltung diskutierten dieses Thema der Leiter des IG Metall – Bezirkes Küste, Meinhard Geiken, und Holger Ansmann.
Das soziale Engagement von Ansmann und Geiken als Betriebsräte und Gewerkschafter verbindet beide seit Jahrzehnten. Somit sei es folgerichtig, so Ansmann, dass er vor dem Hintergrund des aktuellen Armutsberichtes der Bundesregierung die Beschäftigten in den Mittelpunkt stelle und seiner Meinung nach faire und gute Arbeit nur mit den Gewerkschaften zu erreichen sei. Sein soziales Engagement sei stets die Antriebsfeder seines Handelns gewesen und auch der Grund für seine Landtagskandidatur. Denn: in Niedersachsen laufe im sozialen Bereich vieles falsch. Auch Meinhard Geiken bekräftigte, dass die derzeitige Landesregierung sich nicht um die Beschäftigten in diesem Lande kümmere. Das sehe man sowohl an der mangelnden Unterstützung mit den Schlecker – Beschäftigten als auch an der mangelnden Solidarität mit den um ihre Arbeitsplätze kämpfenden Beschäftigten der ehemaligen Emder Thyssen Nordseewerke – Werke. Eine SPD – geführte Landesregierung werde, da waren sich Geiken und Ansmann einig, wieder eine Politik machen, die bei den Betroffenen sei. Die Politik müsse gestalten und nicht der Markt.
Der derzeitige Armutsbericht der Bundesregierung, so Ansmann und Geiken, beschönige die soziale Lage der in der Bundesrepublik. Viele Menschen verdienten im Niedriglohnsektor so wenig Geld, dass sie ihren Lohn mit Hartz IV – Geldern aufstocken müssten. Das sei ein gesellschaftlicher Skandal. Jeder müsste mit einem Vollzeitarbeitplatz so viel verdienen, dass er davon leben könne. Nur so sei eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben möglich. Auch sei es nicht zu akzeptieren, dass durch die Unterstützung der Aufstocker mit Steuergeldern indirekt die Gewinne der Unternehmen im Niedriglohnsektor finanziert würden. Dem könne man, so der Wilhelmshavener SPD – Landtagskandidat, nur durch einen gesetzlichen Mindestlohn begegnen. Auf gesetzlicher Basis müsse ein Lohn definiert werden, der ein Leben in sozialer Sicherheit garantiere und somit auch der Altersarmut vorbeuge. Meinhard Geiken wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der niedrige Lohn in bestimmten gewerblichen Bereichen auch immer ein Ausdruck der Schwäche der Gewerkschaften in diesem Bereich sei. Ein starker Organisationsgrad der Gewerkschaften im Niedriglohnbereich könnte hier für Abhilfe sorgen. Als ehemaliger Betriebsratsvorsitzender der AEG Olympia AG wies Ansmann darauf hin, dass die Arbeit in den Betrieben von gesetzlichen Rahmenbedingungen geprägt sei. Er wolle sich als Landtagsabgeordneter dafür einsetzen, dass die Politik Signale setze zum Wohle der Beschäftigten innerhalb dieses gesetzlichen Rahmens. Meinhard Geiken ergänzte: Holger Ansmann sei ein Mann der Praxis. Er wisse, wie es in den Betrieben zuginge und könne diese gelebten Erfahrungen im Landtag anders umsetzen als ein betriebsferner Theoretiker.
Meinhard Geiken betonte während der Diskussion, dass Leiharbeit keine gute Arbeit sei. Die IG Metall stimme mit der SPD darin überein, dass die Leiharbeit in vielen Unternehmen nicht als Einstieg in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis und der Gewinnung einer größeren Flexibilität am Arbeitsmarkt diene, sondern der Untergrabung tariflicher Vereinbarungen mit entsprechenden Auswirkungen auf die Arbeitseinkommen der Betroffenen. Den Leiharbeitern fehle es im Vergleich zu den Stammbelegschaften zudem an sozialer Sicherheit.
Sowohl Ansmann als auch Geiken betonten abschließend, dass man den Menschen Mut machen müsse, sich in die Politik einzumischen. Es müsse wieder mehr über Politik gestritten werden. Nur so könne man etwas verändern. Ansmann: „Wir müssen gemeinsam zusammenstehen und etwas machen“.
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