Haveninsel „Wiesbadenbrücke“ – Unterstützung durch das Stadtplanungsamt notwendig
Auf einer gut besuchten Mitgliederversammlung des SPD – Ortsvereines Wilhelmshaven West konnte der Ortsvereinsvorsitzende Karlheinz Föhlinger als Referenten das Vorstandsmitglied der Wilhelmshavener Spar und Bau Wohnungsbaugenossenschaft, Dieter Wohler, zum Thema „Wiesbadenbrücke – ein neues Wohnprojekt“ begrüßen.
Dieter Wohler, Vorstandsmitglied der Spar und Bau
Eingangs ging Vorstandsmitglied Wohler auf die Gesamtsituation des Unternehmens ein: die Spar und Bau sei bestens aufgestellt. Mit einer Eigenkapitalquote von 57,8 Prozent und einer Vermietungsquote von 99,5 Prozent würden die Eigentumsanteile der 8.086 Genossenschaftsmitglieder zum Wohle der Mitglieder gut verwaltet. Im Mittelpunkt der Geschäftspolitik stünden nicht kurzfristige und hohe Renditen, sondern die Interessen der Mitglieder. Exemplarisch erläuterte Wohler die derzeitige Neubautätigkeit der Spar und Bau an drei Beispielen: mit dem Projekt „Wohnen im Parkgarten“ habe man im besten Wohnumfeld zwischen der Mozart- und Kieler Straße ein von Professor Stechow konzipiertes Wohnquartier geschaffen, welches modernsten Bauanforderungen genüge und qualitativ hochwertig ausgestattet sei. Im Parkgarten seien 121 Wohnungen mit einer Wohnfläche von 10.750 m² geschaffen worden. Ebenso habe man an der Weserstraße 60 bis 64 vier große mehrgeschossige Wohngebäude direkt am Großen Hafen geschaffen. Das letzte Neubauprojekt der Spar und Bau sei der Um- und Ausbau des unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Wasch- und Badehauses an der Wiesbadenbrücke gewesen. Der gastronomische Betrieb „Laarnis“ habe hier ein neues Zuhause gefunden.
Derzeit sei die Spar und Bau dabei, so Vorstandsmitglied Wohler, das Areal der ehemals militärisch genutzten Wiesbadenbrücke zu beplanen und anschließend zu bebauen. Nach einem Ausschreibungsverfahren und der Zustimmung des Rates habe man, bis auf Teilflächen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), für rund 700.000,- € eine Gesamtfläche von 32.500 m² gekauft. Man sei froh, so Wohler, den Zuschlag für den Kauf der Wiesbadenbrücke erhalten zu haben. So könne dieses Filetgrundstück im Herzen Wilhelmshavens zum Wohle der Wilhelmshavener entwickelt werden. Zum Grundstück gehöre auch ein von der Firma Linde belegtes Teilgrundstück sowie Bereiche zur Verkehrserschließung (Straßen, Plätze, Promenaden und Grünflächen), so dass für die Bebauung rund 19.400 m² zur Verfügung stünden. Geplant sei ein Mischgebiet mit gewerblichen Einrichtungen zur Jadeallee und sechsstöckiger Wohnbebauung in Richtung Großer Hafen, wobei die Ufer- und Verkehrsflächen der Allgemeinheit zugänglich seien. Die Zufahrt erfolge durch einen mittig angelegten Verkehrsweg. Möglich sei auch, an vorhandenen Auslegern die Attraktivität des Großen Hafens mit Museumsschiffen, schwimmenden Häusern oder Pfahlhäusern zu erhöhen. Bevor eine entsprechende Detailplanung allerdings über einen Architektenwettbewerb realisiert werden könne, so Vorstandsmitglied Wohler, müsse die Wiesbadenbrücke erschlossen werden. Dabei entstünden Kosten von rund 5,8 Millionen Euro, etwa durch die Herstellung der Kaimauern, der Dekontamination der Fläche, dem Abbruch von Gebäuden, Bunkern und Straßen, der Schaffung von Ver- und Entsorgungsanlagen oder der Herrichtung der Steganlagen.
Die Wilhelmshavener Wiesbadenbrücke
Die Spar und Bau sei seitens der Stadt Wilhelmshaven dazu verpflichtet worden, die gesamte Fläche der Wiesbadenbrücke, also inklusive der der BImA gehörenden Magnetischen Meßstelle der Bundeswehr und der dorthin führenden Zufahrtsstraße, zu beplanen. Es müsse, so Wohler, deshalb zuallererst Klarheit darüber geschaffen werden, ob und wie die Bundeswehr zukünftig die Magnetische Meßstelle nutzen werde und ob es Möglichkeiten gebe, etwa die Zufahrt zu diesem Gelände zu verlegen und die Magnetische Meßstelle den erforderlichen Notwendigkeiten anzupassen. Erst danach könne ein entsprechender Architektenwettbewerb durchgeführt werden.
Den Ausführungen des Referenten schloss sich eine engagierte Diskussion an. Einmütig forderte der SPD Ortsverein Wilhelmshaven West den Oberbürgermeister und das Stadtplanungsamt auf, die Spar und Bau bei der Realisierung des Projektes „Haveninsel Wiesbadenbrücke“ zu unterstützen. Insbesondere bei den Gesprächen mit der BImA und der Bundeswehr bezüglich der Zuwegung zur Magnetischen Meßstelle und einer möglichen Nutzung von Teilflächen der Magnetischen Meßstelle bzw. deren Umbau sei die Hilfe der Stadt notwendig. Auch sei das Stadtplanungsamt, so die anwesenden Mitglieder, in der Pflicht, bei einer Verlegung der Firma Linde mit der Spar und Bau zusammenzuarbeiten. Viele SPD – Mitglieder waren zudem der Auffassung, dass die Stadt auf Schiffsliegegebühren verzichten sollte.
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