LNG – Verständnis für Proteste
Der SPD – Ortsverein Wilhelmshaven West begrüßt, dass sich Bürgerinnen und Bürger kritisch mit unserer Umwelt auseinandersetzen mit dem Ziel, den Planeten Erde als einen Planeten zu erhalten, auf dem auch weiterhin menschliches Leben möglich ist. Deshalb haben die Mitglieder dieses Ortsvereines auch großes Verständnis dafür, dass es Proteste – wie jüngst in Friesland – gegen den unreflektierten Einsatz von Flüssigerdgas (LNG) gibt.
Strikt lehnt auch der SPD – Ortsverein Wilhelmshaven West den Einsatz von gefracktem Flüssigerdgas, also LNG (liquefied natural gas), ab. Beim Fracking werden unter hohem Druck ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in den Boden gepresst, um undurchlässige Gesteinsschichten aufzuspalten und das darin enthaltene Erdgas zu fördern. Dieser Cocktail, welcher in den Boden gepresst wird, ist hoch giftig, gesundheits- und umweltschädlich. Gefracktes Erdgas hinterlässt kontaminiertes Grundwasser und zerstört die Umwelt. Aus diesem Grunde darf auch kein gefracktes Erdgas aus den USA bzw. aus anderen Ländern in die Bundesrepublik und damit auch nach Wilhelmshaven importiert werden. Die Klimabilanz von in den USA produziertem LNG ist äußerst schlecht, da insbesondere durch Leitungsverluste bei Förderung und Transport in den USA immense Mengen von Methan in die Atmosphäre emittiert werden. Das hat Folgen für die globale Erwärmung und führt auch in Deutschland zu volkswirtschaftlichen Kosten. Ein Verbot des Imports von gefracktem Erdgas ist unabdingbar. Wer LNG nach Deutschland importieren möchte, hat sich vertraglich zu verpflichten, kein gefracktes Erdgas einzuführen.
Eine differenzierte Betrachtungsweise ist auch beim Bau von LNG – Terminals notwendig. Gefracktes Erdgas darf folglich über diese Terminals nicht in die Bundesrepublik importiert werden. Die Aussage, man sehe LNG – Terminals als große Chance, wird diesem Anspruch nicht gerecht. Gerecht wird man diesem Anspruch auch nicht, wenn man – wie durch den niedersächsischen Umweltminister geschehen – den gegen die LNG-Technologie Protestierenden eine „Scheuklappenmentalität“ vorwirft. Genau das Gegenteil ist der Fall, dies räumt er sogar selbst in seiner Kritik ein und ist umso unverständlicher.
Aus der Sicht des SPD – Ortsvereines Wilhelmshaven West ist auch differenziert darüber nachzudenken, ob wir tatsächlich noch über Jahrzehnte Gas als Brücke benötigen und dies an unterschiedlichen Produktionsstandorten. Renommierte Umweltinstitute jedenfalls haben große Bedenken, ob Flüssigerdgas als Brückentechnologie geeignet ist. Wichtiger ist vielmehr, Wilhelmshaven möglichst schnell als Zentrum für die Produktion und als Drehscheibe für grünen Wasserstoff auf- und auszubauen.
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