Radio Jade: lokal, nichtkommerziell und gut für unsere Demokratie

Auf einer gut besuchten Mitgliederversammlung des SPD – Ortsvereines Wilhelmshaven West begrüßte der Ortsvereinsvorsitzende und Ratsherr Detlef Schön als Referenten Karsten Hoeft, Geschäftsführer des Bürgerradios ‚Radio Jade‘. Er sprach zu dem Thema „Radio Jade und die Aufgaben der lokalen Medien“.

 

Geschäftsführer Karsten Hoeft (Foto: D. Schön)

Am 22. April 1992 sendete ‚Radio Überleben‘ ein erstes kurzes Programm in den Äther von Wilhelmshaven, Friesland und Wittmund. Dieser aus Kreisen der Belegschaft der damals vor der Schließung stehenden AEG-Olympia gegründete Rundfunksender sei quasi der Vorläufer von Radio Jade gewesen.  Die Gründung von Radio Jade als Bürgersender sei mit der Verabschiedung des Niedersächsischen Landesrundfunkgesetzes 1993 möglich geworden, so Geschäftsführer Hoeft. Den Mitarbeiter*innen von Radio Jade als nichtkommerziellem lokalen Radio sei es sehr wichtig, den journalistischen Aufgaben der Informationsvermittlung, der Meinungsbildung und der Ausübung von Kontrollfunktionen und kritischer Hinterfragung wahrzunehmen. Gründliche Recherche, Aktualität, der Einsatz neuester Technologien und die Gewissheit, als vierte Gewalt im Staate eine wichtige Funktion zum Erhalt der Demokratie zu erfüllen, gehörten zum Handwerkszeug der Journalisten.

Die Anfänge: Radio Überleben (Foto: D. Schön)

Als lokaler und nichtkommerzieller Radiosender sei Radio Jade vielfältig unterwegs, so Hoeft. Dabei bildeten die ergänzende lokale Berichterstattung, das Vermitteln von Medienkompetenzen über medienpädagogische Konzepte und das aktive Einbinden interessierter Hörer*innen als Produzenten im Bürgerfunk eine Einheit. Radio Jade zeichne sich durch sein journalistisches Profil, durch den hohen Professionalisierungsgrad und durch die ausgezeichnete Ausbildung aus. Viele heute bekannte Journalist*innen absolvierten ein Volontariat bei diesem Bürgersender. Zugleich sei Radio Jade der meistprämierte Bürgersender in Niedersachsen.

 

Radio Jade geht auf Sendung (Foto: D. Schön)

Geschäftsführer Hoeft erklärte, dass sich Radio Jade gemäß den Vorgaben des Niedersächsischen Mediengesetzes finanziert. Es gebe seitens der Landesmedienanstalt eine jährliche Grundförderung, die zur Deckung der meisten Kosten für das Personal (bestehend aus 7 hauptamtlichen Mitarbeiter*innen, 20 Minijobber*innen, bis zu 2 Praktikant*innen und etwa 50 Ehrenamtlichen), der Miete und weiterer Sachausgaben diene. Da diese Grundförderung nicht ausreiche, sei man auf Drittmittel angewiesen. Etwa auf Zuwendungen des Vereins „Radio Jade Lokalrundfunk e.V“, der als Alleingesellschafter der Radio Jade gGmbH fungiere. Oder aber durch Spenden, welche insbesondere für konkrete Projekte eingeworben werden könnten. Auch Einnahmen aus Veranstaltungen und Dienstleistungen dienten der Absicherung der Arbeit von Radio Jade. Insgesamt könne man allerdings mit den eingeworbenen Drittmitteln keine großen Sprünge machen. Jede Tariferhöhung und jede weitere Kostensteigerung bringe Radio Jade immer wieder an seine finanziellen Grenzen.

 Die anwesenden Mitglieder des SPD-Ortsvereines Wilhelmshaven West zeigten sich beeindruckt von der Arbeit des Teams rund um Radio Jade. Einig war man sich, dass in einer sich verändernden medialen Landschaft die Arbeit dieses lokalen Bürgersenders immens wichtig ist. Die Mitarbeiter*innen seien immer und sehr aktuell an den Themen der Bürger*innen in Wilhelmshaven, Friesland und Wittmund dran. Die Sendetätigkeit von Radio Jade mit Sitz in Wilhelmshaven dürfe nicht gefährdet werden. Radio Jade informiere nicht nur schnell und gut recherchiert, sondern ist auch ein Botschafter der Region! Hervorragend ist die Journalistenausbildung und das Heranführen von Studierenden des Fachbereichs Medienwirtschaft der Jadehochschule an das Medium Radio. SPD-Ratsherr Detlef Schön: „Wir sind uns im SPD-Ortsverein Wilhelmshaven West einig, dass die Arbeit von Radio Jade weiterhin seitens der Stadt Wilhelmshaven finanziell unterstützt werden muss. Die SPD-Ratsmitglieder aus dem Westen Wilhelmshavens werden sich hierfür einsetzen. Wichtig wäre auch die Akquise dauerhaft eingehender und damit einplanbarer Spenden. Zu überlegen wäre auch, ob Radio Jade nicht regelmäßig als Dienstleister für die Stadt Wilhelmshaven auftritt und die Ratssitzungen überträgt und digital für jedermann abrufbar archiviert.“

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