Aufgaben, Projekte und Perspektiven der Stadtplanung und Stadtentwicklung der Stadt Wilhelmshaven

Auf einer gut besuchten Mitgliederversammlung des SPD – Ortsvereines Wilhelmshaven West begrüßte der Ortsvereinsvorsitzende und Ratsherr Detlef Schön als Referenten Nikša Marušić, Stadtbaurat der Stadt Wilhelmshaven. Er sprach zu dem Thema „Aufgaben, Projekte und Perspektiven der Stadtplanung und Stadtentwicklung der Stadt Wilhelmshaven“.

Stadtbaurat Marušić  (Foto © Stadt WHV )

In der verbindlichen Bauleitplanung, also im Bereich der vielen vom Rat der Stadt Wilhelmshaven beschlossenen Bebauungspläne, gebe es viele Projekte, die in Wilhelmshaven umgesetzt werden. So stünden derzeit etwa für den Wohnungsmarkt viele interessante Planungen vor der Umsetzung, wie die Bebauung des ehemaligen Schlachthofgeländes, des Geländes des ehemaligen Botanischen Gartens oder die Errichtung des 3. Bauabschnittes im Wohngebiet Potenburg. Die Errichtung eines Lebensmittelvollsortimenters in der Marktstraße West könnte, so Stadtbaurat Marušić, die Nahversorgung verbessern und so eine seit langem brachliegende Fläche wiederbelebt werden. Diskutiert werde, insbesondere im Rat der Stadt Wilhelmshaven, auch die Ansiedlung eines großen Möbelhauses in Potenburg. Die Umsetzung der Bebauungspläne habe somit auch einen direkten Einfluss auf die heimische Wirtschaft. Andere Bebauungspläne und deren Umsetzung hätten einen direkten Einfluss auf die touristische Entwicklung Wilhelmshavens. Das Gelände der ehemaligen Südzentrale werde beispielsweise mit einem Hotel für junge Leute und für Familien und einem Fünfsterne-Hotel bebaut, ergänzt durch kleinflächigen Einzelhandel, Gastronomie und Wellness. Die ehemaligen Minenlagerhäuser würden zukünftig Hotelapartments im Vier-Sterne-Segment, einen Spa-Bereich sowie Event- und Tagungsräume beherbergen. Nikša Marušić betonte, dass sein Herzensprojekt derzeit der Neubau der Marion-Dönhoff-Schule in Fedderwardergroden sei. Diese hochmoderne Schule integriere einen KME-Zweig für Schüler mit körperlich-motorischen Einschränkungen, sowie ein Stadtteilhaus mit einer Mehrzweckhalle und einer Aula. Die Schule werde aktiv in den Stadtteil eingebunden.

Stadtbaurat Marušić  (Foto © Detlef Schön)

Von besonderer Bedeutung seien, so Stadtbaurat Marušić, derzeit die Bebauungspläne, die als Basis für die Umsetzung der Energiewende fungieren. In Bauens/Memershausen werde der Bau eines Umspannwerkes und dreier Konverter ermöglicht. Auf dem Rüstersieler Groden Süd auf dem Gelände des ehemaligen Kohlekraftwerkes plane Uniper eine auf grünem Wasserstoff basierende Eisenerzreduktionsanlage. Und auf der ehemaligen Deponie auf dem Voslapper Groden Süd werde Uniper eine großflächige Photovoltaikanlage realisieren. Das Unternehmen TES (Tree Energy Solutions) werde auf dem Voslapper Groden Nord mit einer Wasser-Elektrolyse Wasserstoff mit Hilfe erneuerbarer Energien produzieren. Dieser Wasserstoff werde in andere Energieträger umgewandelt und in flüssiger Form über bestehende oder neu gebaute Pipelines zum Verbraucher weitergeleitet. Unterschiedlichste Firmen engagierten sich im Rahmen der Energiewende und hätten sich im Energy-Hub Wilhelmshaven zusammengeschlossen. Gemeinsam mit der Stadtplanung wolle man im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung Wilhelmshaven zur nationalen Drehscheibe für erneuerbare Energien und klimafreundlichem Wasserstoff machen. 

Dem spannenden und alle beeindruckenden Vortrag des Stadtbaurates Marušić schloss sich eine engagierte Diskussion an. Einig waren sich die Anwesenden, dass die Entwicklung Wilhelmshavens hin zur nationalen Energiedrehscheibe dazu führen müsse, dass das Stadtplanungsamt und die weiteren verantwortlichen Behörden Wilhelmshavens mit dem nötigen Personal ausgestattet werden. SPD-Ratsherr Detlef Schön: „Die Investitionen in Personal im Rahmen der Umsetzung der Energiewende in Wilhelmshaven werden der Stadt doppelt und dreifach zu Gute kommen. Der Energy-Hub ist eine riesige, historische Chance, wir sollten sie nutzen.“