Wilhelmshaven als Kulturstadt weiterentwickeln
Auf einer gut besuchten Mitgliederversammlung des SPD – Ortsvereines Wilhelmshaven West begrüßte der Ortsvereinsvorsitzende und Ratsherr Detlef Schön als Referenten Michael Diers, Geschäftsführer der Wilhelmshaven Touristik Freizeit GmbH (WTF). Er sprach zu dem Thema „Wilhelmshavener Touristik & Freizeit GmbH – status quo und Perspektiven“.
WTF-Geschäftsführer Michael Diers (Foto © D. Schön)
Wilhelmshaven sei, so Diers, insbesondere aufgrund der Energiewende und der damit verbundenen nationalen Verantwortung im Wandel. Parallel dazu müssten auch die Aktivitäten im Tourismus- und Freizeitbereich gestärkt und ausgebaut werden. Ziel müsse es sein, das Oberzentrum Wilhelmshaven als Kulturstadt weiterzuentwickeln. Dabei müsse das Kunst- und Kulturschaffen und das Kulturangebot gefördert werden, was zur Stärkung des hiesigen Wirtschaftsstandortes und des Tourismus beitrage. Als kulturelle Teilbereiche, um die sich die WTF kümmere, seien hier insbesondere die bildenden Künste, Festivals, Bibliotheken, Museen zu nennen. Aber auch die Baukultur, die Kulturvermittlung – insbesondere im Jugendberiech – seien erwähnenswert. Zur Umsetzung dieses Ziels nehme die WTF viel Geld in die Hand, wohlwissend, dass Investitionen in die Kultur niemals kostendeckend sein können.
Aus der Sicht von WTF-Geschäftsführer Diers sei es sinnvoll, Wilhelmshaven strategisch als eine grüne Stadt in einer starken, sich wirtschaftlich entwickelnden, Region, zu etablieren. Wilhelmshaven müsse sich eine Identität geben und sich als Marke begreifen. Dabei sollten insbesondere die Aufenthalts- und Lebensqualität, die fortschreitende Digitalisierung, die Mobilität der Zukunft und das Zusammenspiel von Wohnen, Leben und Arbeiten im Mittelpunkt stehen. Herausgestellt werden müsse auch vermehrt die besondere Verantwortung Wilhelmshavens als Wattenmeerhauptstadt. Wilhelmshaven müsse sich als Stadt der besonderen Momente etablieren. Viele Ideen und Anregungen enthalte das vom Rat der Stadt verabschiedete Tourismuskonzept. Konkret und zeitnah könnte man, so Diers, etwa über die Neugestaltung der Rambla oder aber der Neuerrichtung einer Markthalle in der Innenstadt nachdenken. Auch über eine Fischmarkthalle am Bontekai oder aber über ein Restaurant mit Booten am Banter See könnte nachgedacht werden. Ernsthaft müsse man sich auch Gedanken über die Ansiedlung einer Jugendherberge machen. Für die ankommenden Touristen sei es teilweise schwierig, insbesondere, wenn man vom Bahnhof komme, den Weg zum Meer zu erkennen. Die Hinleitung zum Meer sei zu verbessern. Erfreulich sei, dass das Kultur- und Veranstaltungszentrum Pumpwerk umgebaut werde.
Dem spannenden und alle beeindruckenden Vortrag von Michael Diers schloss sich eine engagierte Diskussion an. Alle anwesenden Mitglieder waren froh, dass die von der Verwaltung angedachten Sparorgien im Bereich der Kultur während der Haushaltsberatungen nicht umgesetzt wurden. SPD-Ortsvereinsvorsitzender und Ratsherr Detlef Schön dazu: „Ich halte es mit unserem ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, der betonte, dass Kultur kein Luxus sei, den man sich entweder leisten oder nach Belieben streichen könne, sondern der geistige Boden sei, der unsere innere Überlebensfähigkeit sichert.“ Einigkeit bestand auch darin, ein verbindliches und beplanbares Konzept für den Banter See zu erstellen. Solange noch die Möglichkeit besteht, sollten auch weiterhin Open-Air-Veranstaltungen am Banter See möglich sein. Zu lange, so die Mitglieder aus West, dauern Projektumsetzungen, wie derzeit etwa der angedachte Umbau des Pumpwerks. „Das leidige Personalnotargument der Verwaltung lassen wir nicht mehr gelten“, so Schön.
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