Konzentrationslager Esterwegen: „Hölle im Moor“

Der SPD – Ortsverein Wilhelmshaven West besuchte die 2011 neu eröffnete Gedenkstätte Esterwegen. Sie ist ein Gedenkort, welcher an das Konzentrationslager Esterwegen und die übrigen Emslandlager und an die vielen Opfer erinnert.

Besuchergruppe des SPD – Ortsvereines Wilhelmshaven West (1)

Die Gedenkstätte Esterwegen steht auf dem Gelände des ehemaligen, 1933 von den Nationalsozialisten errichteten, Konzentrationslagers, welches ab 1936 als Strafgefangenenlager weitergeführt wurde. Das Konzentrationslager Esterwegen war ein Ort des nationalsozialistischen Terrors mitten im Moor. Die Lagerinsassen bezeichneten Esterwegen als „Hölle im Moor“. Ohne jegliche rechtliche Grundlage, ohne Gerichtsverfahren wurden Gegner des Nationalsozialismus oder Menschen, die dem Nationalsozialismus nicht genehm waren, in das Konzentrationslager gesteckt. So erlitten Sozialdemokraten, Kommunisten, Gewerkschafter, kritische Geister, sogenannte Bibelforscher oder aber Homosexuelle unendliches Leid im Lager Esterwegen. Körperliche Schwerstarbeit im Moor bei mangelhafter Ernährung, schlechter Kleidung und widrigen Wetterverhältnissen führten vielfach zum Tode. Die Insassen des Konzentrationslagers Esterwegen erlebten durch die sie bewachende SS eine permanente Todesangst. Quälereien, Schikanen, öffentlich im Lager zur Schau gestellte Folterungen und vielfache Morde an den Häftlingen machten das Leben zur Hölle.

 

Besuchergruppe des SPD – Ortsvereines Wilhelmshaven West (2)

Die Gedenkstätte Esterwegen trägt heute dazu bei, dass diese Verbrechen der Nationalsozialisten niemals in Vergessenheit geraten. Sie setzt ein Zeichen gegen Diktatur, Gewaltpolitik und Terror, gegen Nationalismus und Rassismus. Sie fordert auf zum Engagement für Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.

 

Besuchergruppe des SPD – Ortsvereines Wilhelmshaven West (3)

Ein beeindruckender und fesselnder Vortag zur Geschichte des Konzentrationslagers Esterwegen und der übrigen Emslandlager bewegte die Besuchergruppe des SPD – Ortsverein Wilhelmshaven West. Die Dauerausstellung in der Gedenkstätte rundete diesen Vortrag ab. Sie dokumentiert die Geschichte der Emslandlager 1933-1945 und stellt das Geschehen chronologisch im Kontext der Geschichte des „Dritten Reiches“ einschließlich der regionalen Bezüge dar. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen dabei die Erfahrungen der Häftlinge bei der Arbeit im Moor sowie ihr Leben und Leiden in den Lagern. Der Besuch in Esterwegen endete mit der Besichtigung des neu angelegten Außengeländes des ehemaligen Konzentrationslagers. Die Landschaftsgestaltung des Geländes macht die Spuren des früheren Lagers kenntlich und übersetzt nicht mehr sichtbare Teile der Lagertopographie, die für Gewalt und Bedrohung stehen, in eine moderne Formensprache , etwa durch Stahlelemente. Die Standorte der früheren Baracken werden entlang der früheren und zum Teil sichtbaren Lagerstraße durch rechtwinkelige Baumpakete sichtbar gemacht.

 

Besuchergruppe des SPD – Ortsvereines Wilhelmshaven West (4)

Die Besuchergruppe des SPD – Ortsverein Wilhelmshaven West war sich einig, dass man sich aufgrund der geschichtlichen Erfahrungen konsequent den alten und neuen Nazis entgegenstellen und jede Art von Rassismus schon im Ansatz bekämpfen muss. Allen Bürgerinnen und Bürgern müsse die Gedenkstätte Esterwegen eine Mahnung sein. Sie konnten den Worten von Carl von Ossietzky, Friedennobelpreisträger und Häftling im Konzentrationslager Esterwegen, nur zustimmen: „Ob wir überleben, ist weder sicher noch die Hauptsache. Wie man aber später von uns denken wird, ist so wichtig wie daß man an uns denken wird. Ein Deutschland, das an uns denkt, wird ein besseres Deutschland sein“.

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