Aus aktuellem Anlass – Städtische Wohnungsbaugesellschaft: jetzt!

Die letzten Tage und Monate zeigen erneut, wie wichtig die schnelle Gründung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft ist. Viele Mieter im Europaviertel sind verärgert über die renditeorganisierten und -orientierten Vermieter: schimmelige Wände, unsauberes Trinkwasser, defekte Fahrstühle oder, wie in diesen Tagen, defekte und damit kalte Heizungen. Der Mieterservice wird vernachlässigt, in die Instandhaltung wird kaum investiert. Mietwohnungen verkommen zu Lasten der Mieter zu reinen Spekulationsobjekten mächtiger, nicht ortsansässiger, Immobiliengesellschaften.

 Der SPD-Ortsverein Wilhelmshaven West stellt sich klar auf die Seite der Mieter. Die Mieter müssen im Mittelpunkt stehen und nicht der Gewinn. Gutes Wohnen ist ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen. Eine neue städtische Wohnungsbaugesellschaft könnte in den sozial orientierten Wohnungsbau einsteigen. SPD-Ortsvereinsvorsitzender und Ratsherr Detlef Schön: „Die primäre Aufgabe einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft wäre die Bereitstellung von bezahlbarem und damit sozialem Wohnraum. Im Jahr 2023 wird es in Wilhelmshaven nur noch 24 Sozialwohnungen geben. Um den völligen Wegfall des preisgebundenen Wohnraums zu verhindern, könnte eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft mit den gegebenen öffentlichen Fördermöglichkeiten Wohnraum im Bereich des sozialen Wohnungsbaus schaffen. Das sind wir den hart arbeitenden, aber zum Teil finanziell schwach ausgestatteten, Bürgerinnen und Bürgern Wilhelmshavens schuldig.“

Zusätzlich könnte eine neue kommunale Wohnungsbaugesellschaft die wichtige Aufgabe erfüllen, neue Wohngebäude, die vorrangig Mietzwecken dienen, zu planen, zu errichten und zu betreiben. Wohnungen, die energieeffizienten und damit ökologischen Vorgaben Rechnung tragen. Zu überlegen wäre auch der Ankauf von älteren Immobilien, um sie zu sanieren und dem Wohnungsmarkt zur Verfügung zu stellen. Ein kommunales Wohnungsbauunternehmen könnte langfristig kalkulieren und Werte für die Stadt Wilhelmshaven schaffen. Ein weiteres wichtiges Geschäftsfeld einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft wäre die Stadterneuerung und Stadtgestaltung. Sie könnte gezielt in Einzelfällen Schrottimmobilien ankaufen, gegebenenfalls abreißen und die Flächen städtebaulich entwickeln. Ebenso könnte sie versuchen, erhaltenswerte, aber nicht denkmalgeschützte, Gebäude vor dem Abriss zu bewahren. Sie könnte aktiv in die Entwicklung von Baugebieten eingebunden werden und, wie einst die Wohnungsbaugesellschaft Jade, wieder für die Stadt Wilhelmshaven als Sanierungsträgerin tätig werden.

SPD-Ortsvereinsvorsitzender und Ratsherr Detlef Schön: „Wir sind fest davon überzeugt, dass die Gründung und die sich anschließende Arbeit einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft nicht zu Lasten des städtischen Haushaltes ginge, sondern diesen langfristig sogar entlasten könnte. Andere Kommunen in Deutschland zeigen uns, wie es geht. Ich denke, wir könnten im Rat der Stadt Wilhelmshaven die entsprechende Mehrheit für das Zukunftsprojekt ‚Neue kommunale Wohnungsbaugesellschaft‘ finden.“

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