John H. Niemann (WHV): „Schon jetzt die 2. Ausbaustufe des JadeWeserPorts planen und fertigstellen“

Auf einer gut besuchten Mitgliederversammlung des SPD – Ortsvereines Wilhelmshaven West begrüßte der Ortsvereinsvorsitzende und Ratsherr Detlef Schön als Referenten John H. Niemann, Präsident der Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung e. V. (WHV). Er sprach zu dem Thema „Hafenstadt Wilhelmshaven – status quo und Perspektiven“. Unterstützt wurde er vom Vorstandsmitglied der WHV Hans-Joachim Schweinsberg und dem Geschäftsführer Ulrich Schilling.

 

John H. Niemann (Foto © WHV e.V.)

Die WHV bündele, so John H. Niemann, die Interessen der mit dem Hafengeschehen verbundenen Unternehmen und Dienstleister und vertrete diese gegenüber Politik, Behörden und weiteren Institutionen. Das Wilhelmshavener Hafengeschehen spiele sich dabei insbesondere im inneren und im äußeren Hafen ab. Im inneren Hafen, welcher von der 4. Einfahrt bis zum Handelshafen reiche, würden insbesondere Massengüter, Nahrungsmittel, Stückgüter, Anlagenteile und Projektladungen umgeschlagen. Viele bedeutende Unternehmen, verbunden mit vielen Arbeitsplätzen, seien hier tätig. Mit Nachdruck machte John H. Niemann deutlich, wie wichtig der Bau der Hafentorbrücke für Wilhelmshaven ist. Sowohl in touristischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht werde die Hafentorbrücke benötigt. Für die Entwicklung der Schleuseninsel sei diese Brücke eine infrastrukturelle Voraussetzung. Ebenso benötigten die im inneren Hafen angesiedelten Unternehmen eine 4. Einfahrt mit zuverlässig arbeitenden Schleusentoren. Schleusensperrungen dürfe es künftig nicht mehr geben. Neue, funktionsfähige Tore müssten schnellstens gebaut werden. Das sei im Interesse der gewerblichen Hafenwirtschaft und notwendig für die Einsatzbereitschaft der Marine.

 

Innenhafen Hannoverkai (Foto © WHV e.V)

Rasant entwickele sich derzeit der Außenhafen mit seinen vielen Unternehmen. Erfreulich sei das stetige Anwachsen des JadeWeserPorts (JWP) und der Umschlagszahlen und die Entwicklung in der Logistikzone. Schon jetzt seien weit mehr Arbeitsplätze im und am JWP geschaffen worden als ursprünglich prognostiziert. Aufgrund der sich entwickelnden Schiffsgrößen sei es wichtig, so der Referent, schon jetzt die 2. Ausbaustufe des JWP mit einer Kaikantenlänge von 1.800 m zu planen und in ein paar Jahren fertigzustellen. Es gelte, frühzeitig genügend zusätzliche Umschlagskapazitäten vorzuhalten, damit die Akteure im Containerhandel nicht andere Häfen anfahren. Ebenso müsse die Logistikzone mit neuen Flächen erweitert werden. Ergänzend ging Hans-Joachim Schweinsberg noch auf den Energy-Hub Wilhelmshaven ein. Der Energy-Hub Wilhelmshaven steht für eine Entwicklung Wilhelmshaven hin zur nationalen Drehscheibe für erneuerbare Energien und klimafreundlichem Wasserstoff. Dabei spielen die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und insbesondere der Import von Wasserstoff mittels grünem Methan und Ammoniak eine entscheidende Rolle. Derzeit engagieren sich 28 Industrie- und Wirtschaftspartner im Energy-Hub, um zahlreiche Wasserstoffprojekte in Wilhelmshaven zu realisieren. Der in Wilhelmshaven erzeugte und hier angelandete Wasserstoff könne in der Kavernenanlage Etzel gespeichert oder über ein nationales H2-Pipelinesystem zum Verbraucher geleitet werden.

Außenhafen NWO (Foto © WHV e.V.)

Den Ausführungen der Referenten schloss sich eine engagierte Diskussion an. Einig waren sich die Anwesenden, dass die Entwicklung Wilhelmshavens hin zur nationalen Energiedrehscheibe dazu führen müsse, dass hier Wertschöpfung stattfindet und viele neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Wilhelmshaven müsse aber auch von den Steuereinnahmen profitieren. Ein gutes Beispiel in diesem Zusammenhang sei die angedachte Ansiedlung einer neuen CO2-freien Produktionsstätte mit rund 140 Arbeitsplätzen der Papier- und Kartonfabrik Varel im Rahmen des Energy-Hubs. Ratsherr Detlef Schön: „Parallel zur Entwicklung hin zur Energiedrehscheibe ist aber auch wichtig, dass wir die 2. Ausbaustufe des JWP planen und bauen, um im Containerverkehr für die Zukunft gerüstet zu sein.“

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