Lieber opulent Geld spenden

Anlässlich eines Artikels zur Debatte um ein Bismarck-Denkmal in der Wilhelmshavener Zeitung verfasste der Leser Detlef Schön einen Leserbrief. Der SPD – Ortsverein Wilhelmshaven West veröffentlicht diesen Leserbrief im folgenden:

Zum WZ-Artikel ‚Beckershaus: Ratsentscheidung ist schon fast bizarr‘ vom 28. November 2014

Es ist schön, dass sich das Club zu Wilhelmshaven – Mitglied Reiner Beckershaus im Rahmen der Aufstellung des Bismarck – Denkmals Gedanken über ‚eine rückwärts gewandte Heldenverehrung‘ macht.

Detlef Schön 

Genauso schön wäre es, wenn sich Beckershaus Gedanken über das Zelebrieren rückwärts gewandter Traditionen des Clubs zu Wilhelmshaven machte. Das alljährliche ‚opulente‘ Frühstück dieses Clubs huldigt die über den Jadevertrag erfolgte Gebietsabtretung Oldenburgs an Preußen am 23. November 1854. Während nach Unterzeichnung der Übergabeprotokolle durch Karl Friedrich von Berg für Oldenburg und Prinz Adalbert für Preußen mit der dazugehörigen Entourage kräftig opulent gespeist wurde, gab es für das gemeine Volk nur karge und vitaminarme Kost, welche zu schlimmen Krankheiten führte. Heute, 160 Jahre später, begehen die Wichtigen und scheinbar Wichtigen dieser Stadt immer noch die Gebietsabtretung mit einem in aller Öffentlichkeit zelebrierten opulenten Essen, während es in Wilhelmshaven vielen Menschen so schlecht geht, dass sie in der Weihnachtszeit auf die Hilfe Dritter angewiesen sind.

Meiner Ansicht nach wäre es sinnvoll, wenn der Club zu Wilhelmshaven alljährlich am 23. November nicht nur opulent (opulentus: reich, üppig, reichhaltig) speist, sondern ebenso opulent Geld für soziale Zwecke spendet, um den Bedürftigen dieser Stadt zu helfen“.

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